Christian Keller war sichtlich bemüht, das böse Wort "Abstieg" nicht in den Mund zu nehmen. "Wir sind natürlich nicht naiv und wissen, was morgen passieren kann. Wir wissen, dass wir morgen auf dem Sofa...", sagte der Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln und stockte: "... dass es sich in die falsche Richtung bewegen kann."

Mit der "falschen Richtung" meint Keller den siebten Abstieg der Vereinshistorie in die 2. Fußball-Bundesliga, den er kurz darauf auch noch als "das schlechte Szenario" bezeichnete. Und das ist, das weiß auch Keller, nicht erst nach dem verpassten Dreier gegen den SC Freiburg "auch ein reales Szenario".

"Wir wissen aber auch, dass morgen erst gespielt werden muss und wir gegebenenfalls noch eine Minichance kriegen", fuhr Keller fort. Damit diese gewahrt wird, muss der FC zum einen darauf hoffen, dass der FSV Mainz 05 am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN) nicht beim 1. FC Heidenheim gewinnt. 

Sollten die Mainzer doch drei Punkte holen, würde zudem eine Punkteteilung zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum (15.30 Uhr/DAZN) schon alle Rest-Hoffnungen begraben. Gemeinschaftlich verfolgen werden es FC-Spieler und -Verantwortliche nicht. "Wer es angucken will, soll es angucken", sagte Keller. Wer "den Kopf frei bekommen will", könne auch das Ergebnis auf einer App nachsehen.

"Natürlich hoffen wir auf die richtigen Ergebnisse", sagte FC-Kapitän Florian Kainz, der gegen Freiburg erneut nur von der Bank kam: "Wir haben jetzt noch zwei Spiele, unabhängig von den Ergebnissen morgen werden wir da alles reinhauen um da sechs Punkte zu holen."

Dass es gegen Freiburg erneut nicht zu einem Sieg reichte, machte nicht nur Keller Kainz und Co. nicht zum Vorwurf. Dass die Mannschaft mit Applaus verabschiedet wurde, habe sie sich verdient, sagte Trainer Timo Schultz. "Ich glaube, alle Zuschauer im Stadion haben gesehen, dass diese Mannschaft einen brutalen Charakter und einen unfassbaren Willen hat", so der Coach. Doch mal wieder fehlte es dem FC an Durchschlagskraft.